Neuer Eintrag aus dem Wien-ABC!
Das Titelbild ist von Luca Sartoni, entnommen von https://www.flickr.com/photos/lucasartoni/8532906679/in/album-72157632927896727/ und kleiner skaliert. Danke für das Bild.
Ein Onomatopoeitikon. Was das ist? Nun ein lautmalerisches Wort. Also so wie “Miau” bei der Katze. “Bim” macht die alte Straßenbahn in Wien, wenn ihr ein Hindernis im Weg ist, oder eine andere Bedrohung naht. In Wien verwendet man das Wort also für etwas, das in München “Tram” genannt wird.
Hier finden Sie ein Bild einer alten Pferdetramway: https://austria-forum.org/af/Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Pferdestraßenbahn/00557773
Ursprünglich sind Straßenbahnen in Wien mit Pferden gezogen worden, begonnen hat man damit schon in den 1840er Jahren. Die ersten Pferdebahnen gingen vom Donaukanal bis in die Brigittenau. Kurz vor der Jahrhundertwende hat man dann mit der Elektrifizierung begonnen. Damals fuhren die Bims noch im Linksverkehr und fensterlos – man stelle sich das winterliche Fahrvergnügen vor. Für die eingefleischten Eisenbahn-Fans: Die Bim verwendet die gleiche Spurbreite, wie auch die U- bzw. Eisenbahn, nämlich die sogenannte Normalspur mit 1435 mm.
29 Bim-Linien gibt es im gesamten Wiener Stadtgebiet, fast alle haben Ziffern als Kennung – von 1 bis 71. Es gibt aber zwei Ausnahmen – welche das sind? Das verrate ich am Ende des Artikels – vielleicht fallen sie Ihnen ja selbst ein. Übrigens zählt die Bundeshauptstadt stattliche 1056 Haltestellen für Straßenbahnen und die Gleisanlagen zusammen ergeben 181 km.
Die alten Straßenbahngarnituren mit Holzsitzen und einer rot-weißen Gestaltung außen sind im Begriff zu verschwinden. Sie werden nach und nach durch neue barrierefrei zugängige Garnituren ersetzt. Leider dominiert bei diesen Wägen das Plastik.
Ja, vielleicht sind Sie ja schon auf die Ausnahmen bei der Benennung gekommen – es sind Linie D (vom Beethovengang im 19. Bezirk bis zur Alfred-Adler-Straße im 10. Bezirk) und 0 (vom Praterstern im 2. bis zur Migerkastraße im 10.)
In Zeiten des spürbaren Klimawandels ist es jedenfalls besser mit der Bim als mit dem Auto zu fahren. Und wann waren Sie das letzte Mal in einer alten Bim-Garnitur unterwegs?
Ihre Sandra Blum
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